Kirche

 

Larrelter Kirche

Die Kirche in Larrelt beeindruckt zunächst durch ihre für eine Dorfkirche erstaunliche Größe. Sie wurde als stattlicher spätgotischer Saalbau um 1475 mit Materialien der Vorgängerkirche aus dem 12. Jahrhundert und Tuffstein aus der Eiffel gebaut. Das war möglich, weil Larrelt damals an der Ems lag und einen florierenden Hafen hatte.

Nach der Reformation wurde die Raumgestaltung dem reformierten Gedanken angepasst: das gesamte Gestühl ist im Halbkreis auf das Zentrum aus Kanzel, Taufstein und Abend­mahlstisch hin ausgerichtet.

Die barocke Kanzel entstand im Jahr 1720 in der Werkstatt Meisters Albert Frerichs und hat einen für Ostfriesland typischen sehr großen Schalldeckel.

Der achteckige Taufstein aus Granit von 1420 hatte einen geschnitzten und bemalten höl­zernen Deckel, der jetzt in Ostfriesischen Landesmuseum in Emden zu besichtigen ist.

Vor der Kanzel steht der schlichte Abendmahlstisch, kein Altar. Altäre sind Opfertische und damit für die Reformierten überflüssig, da das einzige und endgültige Opfer Jesu für uns Menschen am Kreuz von Golgatha gebracht wurde.

Das Kirchenschiff beleuchteten zwei sehr schöne Kronleuchter aus Messing, die von 1769-1943 der Großen Kirche in Emden gehörten. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie nach Larrelt gebracht, bis sie nach Fertigstellung der Johannes a Lasco Bibliothek an ihren Ursprungsort zurückkehrten. Larrelt erhielt Repliken der Originale.

Die Renaissance Orgel wurde 1618-19 von Johannes Millensis erbaut, 1709 vergrößert und 1988 vom Orgelbauer Jürgen Arend aus Loga restauriert und auf den ursprünglichen Klang des alten Pfeifenwerks zurückgeführt. Die Larrelter Orgel gehört daher zu den wichtigsten Zeugnissen der hochstehenden Orgelkunst der Renaissance.

In der Nordwand des Chorraums ist ein Tympanon (Türbogenfeld) aus rotem Sandstein ein­gemauert, das aus der Zeit des Vorgängerbaus um 1200 stammt. Es stellt eines der ältesten Selbstzeugnisse eines mittelalterlichen Baumeisters in Deutschland dar. Eine Kopie dieses Tympanons ist im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden zu sehen. Außer diesem bedeu­tenden Kunstwerk befinden sich im Chorraum drei romanische Grabplatten aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, ein großer Steinsarkophag und barocke Grabplatten des 17. Und 18. Jahrhunderts.

Im Chorraum, der vor einigen Jahren eine neue Bestuhlung erhielt, besteht die Möglichkeit für die Gemeindeglieder nach dem Gottesdienst sich bei Tee und Kaffee im Gespräch auszu­tauschen, wovon die Gemeinde regen Gebrauch macht.

 

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